Zu den Themen, die zwar seit vielen Jahren diskutiert werden, aber bei denen sich trotzdem nichts verändert, zählt der Marktplatz. Dabei treffen sich hier gleich mehrere Problemfelder: das wilde Parken kreuz und quer stört Gäste wie Anwohner, das holprige Pflaster wird immer häufiger zur Stolperfalle, bei starkem Regen läuft der Marktplatz voll und eine grundsätzliche Umgestaltung könnte mehr Aufenthaltsqualität bringen.

Vorab bereits der Hinweis: Zu den größten Hindernissen bei der Neugestaltung des Marktplatzes zählt die Tatsache, dass nur ein geringer Teil öffentlicher Grund - also im Besitz des Marktes oder des Landes ist. Weit mehr Grund ist in privater Hand und daher müssen hier die Interessen der Grundstücksbesitzer und der Öffentlichkeit abgewogen werden.
Diese Abwägung ist sehr mühsam und daher letztlich auch sehr kostspielig. Es gab bereits vor vielen Jahren Bemühungen um eine Umgestaltung des kleinen Marktplatzes gegenüber der Brauerei Plank. Altbürgermeister Willi Hogger hatte seinerzeit versucht, den Anwohnern die verschiedenen Planungsvarianten schmackhaft zu machen, ist allerdings gescheitert. Die Pläne verstauben seither in irgendwelchen Schubladen.
Derzeit hat sich der Markt dem Programm zur Städtebauförderung angeschlossen und ein ISEK - ein Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept bei einem Planungsbüro in Auftrag gegeben. Dieses soll die Gestaltungmöglichkeiten im Bereich des Marktplatzes ausloten und dabei auch die Wünsche der Anwohner und Grundstückseigentümer mit berücksichtigen. Größtes Problem - die Fertigstellung des Programmes wird erst in frühestens eineinhalb Jahren erwartet und dabei ist noch nicht einmal sicher, ob es zu realistisch umsetzbaren Ergebnissen kommt.
Zu den Parkverhältnissen: Der Markt Laaber ist dem Kommunalen Verkehrsüberwachungsverband beigetreten. Dieser könnte nach Beauftragung des Marktes Falschparker kostenpflichtig vermahnen. Die ausgesprochene Parkverbotszone im Marktplatz erweist sich hier aber als zahnlos, denn es müssten Parkplätze markiert werden, um Verwarnungen aussprechen zu können. Der Markt müsste also genauer festlegen, wo geparkt werden darf und wo nicht. Aus unserer Sicht muss auf jeden Fall der Bereich vor der Praxis Dr. Kroehling/Dr. Lunz besser geregelt werden. Hier haben wir von den Freien Wählern bereits beantragt, dass beim Staatlichen Bauamt erneut eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 km/h gefordert werden soll. Nachdem es sich um eine Staatsstraße handelt, entscheidet dieses über die Geschwindigkeitsreduzierung.
Das Pflaster ist bekanntermaßen holprig und voller Stolperfallen. Häufig wird ein großformatigeres Pflaster gefordert. Allerdings ist das durchaus hochwertige Granitpflaster im Marktbereich gerade mal gute 30 Jahre alt. Die vielen Stolperfallen sind letztlich auch der schlechten Pflege geschuldet. Die Fugen sind häufig ausgespült und schadhafte Stellen wurden auch über Jahre nicht ausgebessert. Der Untergrund ist wenig tragfähig, so dass ein kleinteiliges Pflaster durchaus seine Vorteile hat. Eine Sanierung des bestehenden Pflasters könnte zumindest deutlich schneller verwirklicht werden als ein kompletter Austausch. Zweifellos trägt das Kopfsteinpflaster nicht unerheblich zu dem sehr reizvollen historischen Ambiente des Marktes bei, das man nicht so ohne weiteres aufgeben sollte.
Klimawandel oder nicht - in den letzten Jahren wurde auch Laaber wiederholt von Starkregenereignissen heimgesucht. Dabei hat sich der Marktplatz als sensible Stelle herausgestellt. Die letzten Überschwemmungen resultierten nicht wie in früheren Jahren aus einem Hochwasser der Laber. Vielmehr laufen bei Starkregen die Kanäle voll. Bei Hagel verstopfen die Sinkkästen und das Regenwasser kann nicht mehr ablaufen, während in der Laber noch nicht einmal ein besonders hoher Wasserstand beobachtet wurde. Verhindert werden soll vor allem, dass das Regenwasser über die Eingangstüren der Geschäfte in die Läden eindringt wie beim letzten Mal, als unvernünftige Autofahrer Bugwellen erzeugten und es erst so zu Wasserschäden kam.
Unser Vorschlag, einen direkten Ablauf zur Laber zu bauen, der erst anspricht, wenn das Wasser in die Häuser einzudringen droht, wurde leider nicht weiter verfolgt. Vielmehr will man zuerst prüfen, ob der Kanal in diesem Bereich optimiert werden könne, damit das Wasser besser abläuft. Damit wäre aber das Problem der verstopften Sinkkästen erneut nicht gelöst und die Prüfung des Kanals steht auch seit über einem Jahr aus, zumindest wurde kein Ergebnis bekannt gegeben. Wir sind der Meinung, dass es durchaus sinnvoll ist, zwei Lösungsansätze parallel zu verfolgen, um später auch Entscheidungsalternativen zu haben. Sollte sich eine Kanaloptimierung nicht als Lösung erweisen, verliert der Markt dann nicht wieder erneut Zeit mit der Suche nach Alternativen.
Das Gestaltungskonzept am Marktplatz, das vor über 30 Jahren noch unter Bürgermeister Josef Schreiner umgesetzt wurde, sah gemeinsame Verkehrsflächen für Fußgänger, Radfahrer und Autos vor. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass die Autos die Verkehrsflächen sehr in Beschlag genommen haben. Eine Umgestaltung müsste in unseren Augen im Marktbereich Flächen schaffen, auf denen sich Bürger begegnen können, ohne fürchten zu müssen, dass ihnen ein Auto über die Füße fährt. Dieser Bereich könnte dann auch ein geeigneter Standort für eine Neubelebung des Wochenmarktes sein.
Viele Aufgaben also und auch viele Ideen - Zeit sich zusammenzusetzen und Nägel mit Köpfen zu machen!